Das 16. Arrondissement Der
16. Bezirk entstand im Jahre 1860 (als Haussmann
die nahe Bannmeile eingemeindete) aus dem Zusammenschluss der drei noch ländlichen
Gemeinden Auteuil, Passy und Chaillot (Die vorgeschlagenen Wege der
Besichtigung folgen ihrer Anordnung im Arrondissement von Süd nach Nord...)
siehe auch Teil Süd des 16. Arr.
(Auteuil und
Ranelagh)Passy, vom Maison de la Radio bis zur Chaillot -
Höhe
22-
Allée des Cygnes Die
'Alle der Schwäne' ist ein angenehmer, schattiger Fußweg
mitten in der Seine. Er verläuft auf einem künstlichen Deich, der zu
Beginn des 19. Jh. angelegt wurde. An seinem südlichen Ende steht eine
verkleinerte Nachbildung der New-Yorker Freiheits-Statue.
Auch Sie ist ein Werk des Bildhauers Bartholdi. Die amerikanischen Kolonie
von Paris stiftete sie als Dank für die große Statue in New Yorck, die
Frankreich den Vereinigten Staaten zur Hundertjahrfeier ihrer Unabhängigkeit
geschenkt hatte.
23-
Maison de la Radio, 116 Avenue du Président
Kennedy (www) (RER-Station Maison de Radio-France) (Tel. 01 42 24 70
00) (Architekt Henry Bernard, 1963) Das
"Maison Ronde" (Rundhaus) genannte Funkhaus
wurde 1963 errichtet, zehn Jahre nach der Einführung des Radiomonopols in
Frankreich. Der Bau sollte nach dem Willen von General de Gaulle
ein "Sinnbild für die Organisation und den Zusammenhalt des
nationalen Rundfunks" sein. Im Volk war dieses Funkhaus sofort
beliebt, was für moderne Architektur eher selten ist. Die kreisförmige
Gestalt ist funktionell.
Die große äußere Krone (mit ihrer Aluminiumverblendung) birgt rund
tausend Büros und die kleinen Aufnahmestudios. Die mittlere Krone umfasst
die großen Studios (Studio 102, 103, 105,106 und den
Olivier-Messiaen-Saal). Die kleine Krone enthält die gesamte technische
Installation, den Regiebereich und das Sendezentrum, aber auch eine
Bibliothek über Musik und Schauspiel. In den 23 Etagen des Hochhauses
sind die Archive untergebracht. Dreitausend Personen sind hier beschäftigt.
Die Klimaanlage funktioniert mit Hilfe einer Quelle, deren 27 Grad warmes
Wasser aus 550 Meter Tiefe gefördert wird.
(Wir verweisen auf die
französischsprachigen Seiten, auf denen die Sendung le
Masque et la plume dokumentiert wird).
Das Museum von Radio-France,
116 Avenue du Président
Kennedy (RER Maison de Radio-France) (Tel.
01 42 30 21 80, geöffnet 10.30-16.30 außer an Sonn- und Feiertagen) Die
Eintrittskarte ermöglicht den Zugang nicht nur zum Museum sondern auch
zum Funkhaus selbst, mitsamt der Aufnahmestudios, die man durch große
verglaste Öffnungen einsehen kann. Das Museum ist der Geschichte der
Nachrichtenübertragung seit der Römerzeit gewidmet. Gezeigt werden
insbesondere die Erfindungen des 18. und 19. Jh.: der optische Telegraph
der Brüder Chappe (1793), der Telegraph von Morse (1832), das Telephon
von Bell (1876), das erste Telegramm, das 1898 vom Eiffelturm ins Pantheon
übertragen wurde usw. Weiter werden Rundfunkempfänger gezeigt: man kann
deren Entwicklung vom Detektor bis zum Transistor verfolgen. Ein
Fernsehstudio von 1935, aus der rue de Grenelle, wurde originalgetreu
nachgebaut.
(die rue Raynouard hinauf, dann rechts ...) Kanzlei der türkischen Botschaft, 16
Avenue de
Lamballe (Architekt Henri Beauclair,
1976) Dem
Architekten ging es um den Nachweis, wie man einen zeitgenössischen Bau
in ein denkmalgeschütztes und durch und durch bürgerliches Umfeld
integrieren kann. Seine Wahl fiel auf weißen Sichtbeton als Material und
auf einen dreifach gewundenen Bogen als Form, der sich allmählich verjüngt
So konnte er dem dreieckigen Grundstück gerecht werden und einen freien
Ausblick vom Garten der Botschaft aus erreichen. Zwei Beton-Pfeiler machen
den Zugang für die Garage unter dem Bau frei.
(Nun
drei mal nacheinander die erste Straße links...)
24- Rue Berton : kleine grünende Straße, von der aus man linker Hand den
dreifach geschwungenen Bogen des Kanzleigebäudes der türkischen
Botschaft sieht und auf der rechten Seite die Glasfassade des nachstehend
beschriebenen Gebäudes.
(nach
rechts in die rue Raynouard...)
Wohngebäude, 51-55 rue
Raynouard (Architekt Auguste Perret, 1932) Das
Gebäude, in dem sich ganz oben die Wohnung und das Büro des Architekten
befanden, zeigt klassische Formen: vertikale Fenster anstatt schmaler
Fensterbänder, Beton
als Baustoff, jedoch in Form von Platten, die wie eine Wiederbelebung des
Natursteins wirken. Die einzigen Elemente des Modernismus sind die
Wendeltreppe aus Beton zum Architekturbüro hinauf sowie die vorgehängte
Glasfassade an der rue Berton. In dieser Straße findet man weitere
Beispiele für die neoklassischen Tendenzen der Architektur der 1930er
Jahre, so etwa die Nr. 21-25 von L. Nafilyan (1933)
Maison de Balzac, 47 rue de Raynouard (www) (Metrostation
Passy
La Muette) (Tel. 01 42 24 56 38,
geöffnet 10.00-17.40 außer Montag) Das
Balzac - Haus mit Museum und sein angenehmer Garten
wurden im Nebengebäude eines Stadtpalais aus dem 18. Jh. eingerichtet.
Hier lebte der Schriftsteller Balzac von 1840 bis 1847. Seit 1903 befand
sich hier ein kleines privates Museum, das die Stadt Paris dann 1948
erbte. Man sieht das Arbeitszimmer des Romanciers, das seine originale
Einrichtung bewahrt hat. Weitere Räume zeigen in zahlreichen Gemälden
Balzac und die Personen seiner Umgebung. Das Dokumentationszentrum zu
Balzac im linken Flügel umfasst eine öffentlich zugängliche Bibliothek
und ein Kupferstichkabinett.
(Zurück über die der Raynouard. Rechts kreuzt man die
"passage des Eaux"...)
Rue des Eaux Der
Name Wasserstraße verweist auf zwei Quellen mit eisenhaltigem
Thermalwasser, die aus Passy seit dem 18. Jh. ein belebtes Kurzentrum
machten.
25-
Museum des Weins, 5-7 square Charles Dickens (Metro Passy) (Tel. 01 45 25 63 26, geöffnet
12.00-18.00) Die ehemaligen Stollen eines Kalksteinbergwerks wurden von den Mönchen
der Abtei von Passy zu Gewölbekellern umgewandelt, in denen sie ihrer
Lebensmittel lagerten. Nun beheimaten sie das Weinmuseum, das an die früheren Weinberge des Bezirks
erinnert. Zahlreiche Objekte und Dokumente illustrieren den Weinanbau und
die Weingewinnung. Der Besuch der Gewölbe wird durch eine Weinbar
und ein Restaurant auch zu einem geschmacklichen Erlebnis.
Nach links durch den Square
Alboni, in dessen Mitte die Metrostation
Passy liegt.
(Man überquert dann die place de
Costa-Rica...)
Stadtpalais, 6 rue de la
Tour (Architekt Gabriel Brun,
1930) Das
Stadtpalais wurde für eine Adelsfamilie gebaut, "da man in Passy
keine angemessene Residenz finden kann". Die Fassade zeigt die damals
bevorzugten Elemente: gegliederter Baukörper, Kacheln, Erker. Die Balkone
sind abgeschrägt, um den Anschluss an die Nachbarhäuser herzustellen,
die weiter vorn an der Strasse stehen (Abbildung)
26-
Clemenceau - Museum, 8 rue Franklin (Metrostationen Passy, Trocadéro) (Tel. 01 45 20 53 41, geöffnet 14.00-17.00 außer Montag,
Mittwoch, Freitag) Clémenceau
lebte 34 Jahre in diesem Haus. Die Wohnung des berühmten Politikers ist
seit seinem Todestag im Jahre 1929 unverändert geblieben. Die erste Etage
macht deutlich, dass Clémenceau nicht nur ein Staatsmann von historischem
Rang war (genannt "der Tiger", "der Vater des Sieges von
1918"). Er war auch Arzt, Journalist, Direktor der Zeitschrift "Aurore"
(die den berühmten Artikel "J'accuse" von Emile Zola druckte),
Schriftsteller und Kunstliebhaber.
Wohnungsbau, 25 b rue
Franklin (Architekten Auguste und Gustave Perret, 1904) Gemessen
an seinem Entstehungsjahr 1904 handelt es sich um einen revolutionären
und damals umstrittenen Bau. Die Architekten Auguste und Gustave Perret
nutzten die neuen Möglichkeiten des Beton
und wagten es, das Bauskelett zu zeigen: die tragenden Betonpfeiler sind
offen sichtbar und wurden nur mit einer glatten Kachelung überzogen. Da
die Mauern selbst keine tragende Funktion mehr hatten, konnten die
Zwischenwände ganz nach den Wünschen der Bewohner angeordnet
werden. Die Fassade zwischen den tragenden Pfeilern zeigt Steingutkacheln
mit Blumenmustern im Stil Art Nouveau . Der "Hof" zur Straße
hin verbessert den Lichteinfall der Wohnungen (Abb.)
Haus Nr. 17 ist ein Werk von H. Hennequet (1928)
Colline de Chaillot und Palais de
Tokyo Die
beiden Bauwerke auf der Chaillothöhe machen die Entwicklung der Architektur
in den 1930er -Jahren deutlich. Nach dem Überschwang des Art Nouveau zu
Beginn des 20. Jh. und der stürmischen Entwicklung der Avantgarde in den
1920er Jahre führte die Wirtschaftskrise eine Rückkehr zur Tradition und
zum Akademismus herbei. Diese, Tendenz wurde durch das Ausbleiben privater
Aufträge verstärkt. Es bleiben die Bauaufträge des Staates, dessen ästhetisches
Ideal die Neoklassik ist. Die Ausstellung von 1937 stellt im übrigen den
Höhepunkt dieses classico-modernen Stils dar, in dem sich nüchterne
Moderne mit emphatischem Neoklassizismus verbindet. Er war gleichermaßen
für die demokratischen Länder charakteristisch wie auch für das
sowjetische Russland und die faschistischen Länder der 30er Jahre (Abb.
oben im Hintergrund).
27-
Trocadéro-Palais de
Chaillot (www, Bilder www) (Metrostation
Trocadéro) (Architekten Jacques Carlu, Louis-Hippolyte Boileau
und Léon Azéma,1937) Auf
der Chaillothöhe lagen im 17. Jh. zunächst zwei Klöster, dann seit 1878
ein Palais des Architekten Davioud in einem "maurisch-romano-byzantinischen"
Stil. Es wurde 1937 zum monumentalen Eingang für die
"Internationalen Ausstellung der Handwerkskünste und Technik"
umgestaltet (Exposition internationale des arts et techniques).
Jacques Carlu errichtete so das Palais de Chaillot, wobei er die Struktur
des Davioud-Bau's bewahrte. Das war durchaus umstritten, denn manche wollten
das alte Palais erhalten. Der Architekt entschied sich gegen ein allzu mächtiges
Monument, das es schwer gehabt hätte, dem Eiffelturm gegenüber zu
bestehen. Er ersetzte die vormalige Kuppel durch einen zentralen
Freiraum und versah den Bau mit einer nüchternen und imposant -
neoklassischen Fassade, wie es für die Jahre ab 1930 typisch
ist. Die Dekoration wurde 71 Malern und Bildhauern anvertraut, die alle
Kunstrichtungen der Zeit vertreten. Die
Pavillons für die Ausstellungen der teilnehmenden Länder wurden entlang der Seine im heutigen Trocadéro-Garten
errichtet. Der russische und der deutsche Pavillon standen einander mit ihren
gegensätzlichen Symbolen gegenüber: der Arbeiter und
die Kolchosebäuerin dem deutschen Adler. Heute sind sie einer schattigen Gartenanlage
und ihrer Katzenkolonie gewichen. Auf der Esplanade oben zeigen inzwischen
Rollerskater und Skateboardfahrer ihr Geschick.
Das Palais de
Chaillot beherbergt mehrere Museen: die Kinematothek, das Marinemuseum,
das Museum des Menschen, das Museum der Denkmäler Frankreichs.
Cinémathèque, Palais de
Chaillot, 7 Avenue
Albert-de-Mun (www) (Metro Trocadéro) (Tel. 01 45
53 21 86, geöffnet täglich
außer Dienstag, stündlich von 10.00 bis 16.00 gibt es Vorführungen mit
Erklärung) Kinemathek und
Filmmuseum verdanken ihre Existenz der Leidenschaft von Henri
Langlois für die siebte Muse. Beharrlich sammelte er seit 1936 jene Filme
und Objekte, die hier 1963 zur Gründung der Kinematothek und dann 1972
des Museums führten. Der mit Vorführungen verbundene Rundgang führt
entlang einer vielfach gewundenen Galerie, in der man in chronologischer
Anordnung all die Versuche nacherlebt, um Illusion zu erzeugen:
Anamorphosen des 16. Jahrhunderts, Laterna magica, das Theater der
Schattenbilder, die Apparate von Marey und Edison. Das Museum zeigt den
Nachbau der Studios von Méliès in Montreuil, die ersten Produktionen von
Gaumont (www) und Pathé,
Erinnerungsstücke an Künstler, vor allem Kostüme. Das Projekt eines
"Palais du cinéma" befindet sich in der Planungsphase und soll
Kinomuseum und Kinematothek zusammenfassen. Im Moment steht nicht einmal fest, ob es im Palais de Tokyo
eröffnet werden soll. Nach dem
Wasserschaden im Sommer 1997 infolge eines Brandes im Palais de Chaillot
wurde die Kinemathotek Ende 1998 wieder geöffnet (Programme siehe www).
Musée de la
Marine, Westflügel
des Palais de
Chaillot (Metro Trocadéro) (Tel. 01 45
53 31 70, geöffnet 10.00-18.00 außer Dienstag) Das
Marinemuseum wurde 1827
vom ältesten Sohn des Königs
Charles X. gegründet. Es nahm die Schiffsmodelle auf, die 1748 ein
Generalinspekteur der Marine zusammengebracht hatte. Die Sammlungen kamen
1938 in das soeben fertiggestellte Palais de Chaillot. Das Museum vereint
Gemälde, Objekte und Modelle zur Seefahrt. Gezeigt werden die großen
Etappen der Geschichte der Seefahrt, das Leben in den Arsenalen seit Ende
des 18. Jh., die Geschichte der Seetransporte, Seekarten und Geräte zur
Navigation, Fischfang und maritime Traditionen.
Musée de l'Homme, Westflügel des Palais de
Chaillot (www) (Metro Trocadéro)
(Tel. 01 44 05 72 72, geöffnet
9.45-17.15 sauf mardi) Seit seiner Eröffnung im Jahr 1938, bietet das 'Museum
der Menschheit' genannte Völkerkundemuseum einen geographisch
geordneten Rundgang. Die Handwerks-Künste, Techniken und Gebräuche der
einzelnen Völker werden durch die "Wissenschaften vom
Menschen", durch Anthropologie und Ethnologie vorgestellt. Die erste
Etage ist der Anthropologie, den biologischen Unterschieden der Menschen
und der Demographie gewidmet. Dieser umfassende Überblick wird ergänzt
durch die Säle, die sich mit der Paläontologie (körperliche und
kulturell-zivilisatorische Evolution des Menschen) und der Vorgeschichte
befassen (Grabungs- und Fundtechniken, Werkzeuge, Künste). Die
anschließenden Räume sind nach Kulturräumen angeordnet : Schwarzafrika
(Masken, Flachreliefs), Weißafrika und Naher Osten (Islam, Werkzeug),
Europa (ohne Frankreich, dessen Bestände inzwischen in das Nationales
Volkskundemuseum des Musée
national des Arts et traditions populaires
im Bois de Boulogne überführt wurden. In der zweiten Etage werden die Völker
der Arktis (Kajak), Asiens (Kostüme), Ozeaniens und Amerikas (Kunst der
Azteken und Maya) vorgestellt. Im Salon der Musik mit mehr als 400
Musikinstrumenten sollte man das indonesische Orchester sehen und vor
allem hören, ebenso das prähistorische "Lithophon". Die neuen
Ausstellungsräume beschäftigen sich mit den Themen 'eine
Menschheit von 6 Milliarden' (www) und 'Alle verwandt
und doch verschieden' (www). Die inzwischen offiziell angekündigte
Errichtung eines Museums der Künste und Zivilisationen am Quai
Branly wird künftig das Palais de Chaillot
entlasten. In der Tat wird das neue von Staatspräsident Chirac
geplante Museum der "frühesten Künste" - "arts
premiers" - teilweise aus den Sammlungen des "Musée de
l'Homme" gebildet.
Museum der Denkmäler Frankreichs,
Ostflügel des Palais de Chaillot
(Metro Trocadéro) (Tel. 01 44 05 39
10) Das
vergleichende Museum der Skulptur wurde 1882 auf Initiative von
Viollet-le-Duc und dem damaligen Schulminister Jules Ferry
eingerichtet. Es zeigt Gussformen von Skulpturen, Reproduktionen von
Wandmalerei sowie Architekturmodelle. Die Reproduktionen veranschaulichen
die Entwicklung der Skulptur und Architektur von der Romanik über Gotik,
Renaissance, Klassik... bis zum 19. Jh. Das Museum war nach dem
Brand vom Sommer 1997 wegen Restauration geschlossen und wurde erst wieder
geöffnet.
28-
Conseil Economique et
Social, 1 Avenue
d'Iéna (Metro Iéna) (Architekt Auguste Perret, 1937) Errichtet
im Jahre1937 als ehemaliges Museum für öffentliche Bauten. Heute Sitz
des Rates für Wirtschaft
und Soziales. Die
Funktion als staatliches Gebäudes kommt durch die Rundung der Fassade zum
Ausdruck, deren Säulen nach oben streben. Der Architekt Auguste Perret,
Sohn eines Bauunternehmers, fand hier Unterstützung durch seine Brüder
Gustave und Claude. Sie griffen zu unverkleidetem Beton,
denn sie verstanden es, einen feinen Beton von hoher Qualität
herzustellen, der gut alterte. Bei den beiden Gebäudeflügel kamen
verschiedene Arten von Beton zur Anwendung: farbiger Beton,
sandgestrahlter Beton...
(vor kurzen wiedereröffnet) 29-
Das Museum Guimet des Orients, 6 place d'Iéna (www) (Metro Iéna) (Tel. 01
56 52 53 00, geöffnet 9.45-18.00 außer Dienstag) Das
Museum wurde von Emile Guimet 1879 in Lyon gegründet.
Er war ein Industrieller, der von der Zivilisation des Orient begeistert
war und er wollte mit diesem Museum die Kunst und die Religionen Asiens
bekannt machen. Der Staat erbte die
Sammlung 1885 und
verlegte das Museum nach Paris, in dieses neue, eigens dafür errichtetes
Gebäude am Jenaplatz. Seit seiner Gründung handelt es sich über
die Zwecke eines Museums hinaus auch um ein Zentrum der Lehre und der
Forschung, das zahlreiche archäologische Unternehmungen förderte. Daher
erklärt sich auch die Anwesenheit der bedeutenden Bibliothek. Das Museum
wurde 2001 durch die Architekten Henri und Bruno Gaudin
in Verbindung mit dem Konservator Jean-François Jarrige erneuert. Sei gesamter
Innenbereich wurde geräumt und völlig neugestaltet, um die Kunstwerke besser
zur Wirkung bringen zu können. Das
alte, zersplitterte, unübersichtliche
und dunkle Museum verwandelte sich in einen hellen Schrein, mit neuer
Lichtführung und einer klaren und geographisch geordneten Darbietung
der Sammlungen. Sie umfassen Statuen aus Vietnam, Tibet und Nepal,
Kleinodien aus Korea, Kunst der Khmer aus Kambodscha, Keramik und Porzellan
aus China, Kunstwerke aus Indien vom 3. bis zum 19. Jahrhundert usw. Die
Kosten beliefen sich auf 350 Millionen Franks (ca. 50 Millionen €) wovon
der Staat etwa 90% trug.
Das Pantheon des Buddhismus
wurde von ähnlichen Vorbildern in Japan inspiriert: es
zeigt die sechs Kategorien der verehrungswürdigen Wesen nach dem Grad des
Fortschreitens auf dem Weg der Erleuchtung und Unsterblichkeit: diesem
Ziel am nächstem kommt der Buddha.
30-
Palais de Tokyo, 11 Avenue du Président Wilson (www) (Metrostationen Iéna,
Alma-Marceau) (Tel. 01 53 67 40 00, geöffnet 10.00-17.30 außer
Montag, bis 19.00 am Sonnabend und Sonntag)
(Architekten Aubert, Dastugue, Dondel, Viard,
1937) (Festival Art et squats (Kunst und
Hausbesetzung), im Jahr 2002, www, Karte der Hausbesetzungen in Paris) Das
Palais de Tokyo, wurde zeitgleich mit dem Palais de Chaillot erbaut
(1937). Es ist ein Beispiel für die Entwicklung
der Architektur in der 1930er Jahren. Beim
Palais de Tokyo verbindet eine hohe Säulenreihe aus weißem Stein die
beiden Flügel über einen großen, zentralen Innenhof hinweg. Die
Ausstellungsräume werden von oben her erleuchtet. Dekorative Elemente
sind aus dem Innenbereich verbannt und finden sich nur im hinteren Teil
des Hofs. Dort finden sich Bronzen von Bourdelle, Flachreliefs, Bronzetüren
usw.
Musée d'art moderne de la ville de
Paris (www) (Metrostationen Iéna und Alma-Marceau) (Tel. 01 53 67 40 00,
geöffnet 10.00-17.30 außer Montag, bis 19.00 am Samstag und Sonntag ) Das
Museum der modernen Kunst der Stadt Paris
wurde im Jahr 1937 für die zeitgenössischen Sammlungen aus dem
Petit-Palais gebaut und beherbergte zunächst Sammlungen verschiedener
Art. Die Eröffnung des jetzigen Museums der modernen Kunst im Jahr 1961
wurde durch Privatleute und Künstler mit großzügigen Stiftungen
vorangetrieben. Inzwischen erlangen Neuerwerbungen eine immer größere
Bedeutung, besonders auf dem Gebiet der zeitgenössischen europäischen
Kunst. Das Museum zeigt große Bilder von Delaunay, zwei der drei
Versionen des Gemäldes "La Danse" von Matisse, die riesige
Dekoration "La Fée Electricité" von Dufy. Die ständige
Ausstellung zeigt die Hauptströmungen des 20. Jh. Der Fauvismus wird vor
allem von Matisse, Derain, Vlaminck und Rouault vertreten, der Kubismus
durch Picasso, Braque, Delaunayö Weiter der Dadaismus, der Surrealismus,
weitere Maler der Zwischenkriegszeit (Fautrier, Modigliani, Chagall,
Soutine, einige Nabis) und schließöich die zahlreichen Strömungen seit
1945 (Soulages, César etc.). Darüber hinaus organisiert das Museum gewöhnlich
zwei Ausstellungen: eine mit Spitzenwerken des 20. Jh. und eine mit der
zeitgenössischen Kunst, jeweils in der ersten Etage.
31-
Museum der Mode und Bekleidung
im Palais
Galliéra, 10 Avenue Pierre-1er-de-Serbie
(www) (Metrostationen
Iéna, Alma-Marceau) (Tel. 01 47 20 85 23, geöffnet 10.00-17.40 außer Montag
) Das
Palais Galliera von 1892 sollte die Sammlungen zur italienischen Kunst des
17. Jh. der Herzogin Maria de Ferrari Galliera aufnehmen. Sie beauftragte
den Architekten Louis Ginain damit, sich an der italienischen Renaissance
zu orientieren: daher die Säulen und die Kuppel in einem für das 19. Jh.
so typischen eklektizistischen
Stil. Als die Herzogin schließlich ihre Sammlung der Stadt Genua
vermachte, erbte die Stadt Paris ein leeres Gebäude.
Es diente darauf hin Sammlungen verschiedener Art bis schließlich
im Jahr 1977 das heutige Museum einzog. Der Bestand stammt im Wesentlichen
aus der Sektion Bekleidung des Carnavalet-Museums. Die Sammlungen wurden
durch Schenkungen von Gräfinnen und Prinzessinnen vermehrt, unter ihnen
Gracia-Patrizia von Monaco. Wegen der Empfindlichkeit der Stoffe können
die Bekleidungsstücke der Haute Couture und der Konfektion, die
Uniformen, die Puppen, die Accessoires nur in wechselnden Ausstellungen
gezeigt werden. Jährlich werden zwei Ausstellungen einem der großen
Couturiers (Balmain, Givenchy…) oder einem bestimmten Thema
(Textildrucke, Gärten …) gewidmet.
Musée International du
Stylo, 5 rue de
Chaillot (Metro Iéna ) (Tel. 01 47 20 87 05,
geöffnet sonntags 10.00-12.00 und 14.00-18.00)
Das Institut der Schreibkunst zeigt eine ständige
Ausstellung von in der Regel wertvollen Schreibwerkzeugen
aus Geschichte und Gegenwart.
32-
Museum des Fußballs, 60 b Avenue d'Iéna (Metro Iéna
) (Tel. 01 47 20 65 40, geöffnet
9.00-17.00 außer Sonntag)
Das
Museum zeigt Plakate, Postkarten, Trophäen rund um den Lederball aus.
Zwischen Porte Dauphine und Place
Victor-Hugo
33-
Metrostation Porte Dauphine Nur
zwei Beispiele der von Guimard
entworfenen überdachten Metroeingänge sind noch vorhanden,
eines davon sehen wir hier. In der Absicht, die damals neue Metro
angenehmer zu machen, gab ihm Adrien Bénard 1900 den Auftrag, eine
Art von "Eingangskiosken" für die Stationen zu schaffen. Er
verlangte modulare Elemente, die in großer Serie zu billigsten Preisen
produziert werden konnten. Für Guimard war das eine Gelegenheit zu
zeigen, wie wunderbar sich Eisen für jene noch unüblichen pflanzenähnlichen
Formen eignete: er entwarf Varianten, die an die jeweilige Station
angepasst waren.
34-
Musée de la Contrefaçon, 16 rue de la Faisanderie (Metro Porte Dauphine)
(Tel. 01 45 01 51 11, geöffnet Montag bis Donnerstag 14.00 bis 16.30,
Freitag 9.30 bis 12.00) Errichtet
von der "Union der Fabrikanten" stellt das Museum
der Produktpiraterie
Beispiele für illegale Nachahmungen von Werbung und Markenware aus. Die
Imitation kreativer Leistungen ist freilich eine Plage, seit die Gallier
die Römer nachahmten.
Die Avenue Foch
wurde 1854 von Haussmann
geschaffen. Sie ist sehr breit, wird gesäumt von einem mit seltenen Bäumen
bepflanzten Rasen und von einer Nebenallee. Schnell wurde sie einem
beliebtem Promenadenweg zum Bois de Boulogne.
35-
Hôtel d'Ennery, 59 Avenue Foch (Metro Porte Dauphine ) (Tel. 01 45 53 57 96
und 01 45 56 15 88, geöffnet am Donnerstag und Sonntag von 14.00 bis
18.00 Uhr) In
dem Stadtpalais aus dem zweiten Empire Napoleons III. befinden sich die
folgenden zwei kleinen Museen:
Le
musée d'Ennery (Tel. 01 45 53 57
96) Das Museum
wurde in der Wohnung der Eheleute Ennery
eingerichtet. Adolphe d'Ennery war ein Theaterautor vom Ende des 19. Jh.
Er brachte mit seiner Frau eine erstaunliche Sammlung von
Gegenständen des Kunsthandwerks aus dem fernen Orient zusammen, die
er 1906 dem Staat schenkte. In vier Räumen wird eine Fülle von Objekten
präsentiert, deren handwerklichen Herstellungstechniken es heute oft
nicht mehr gibt. Es sind Statuetten, kunstvoll gearbeitete Knöpfe (mit
deren Hilfe man ein Pfeifenetui oder einen Arzneibeutel am Gürtel
befestigen konnte), Duftkästen, die Eindrücke aus dem Alltag und vom
Volksglauben im China und Japan des 17 - 19. Jahrhunderts vermitteln
Le
musée arménien Die
beiden Säle des armenischen
Museums sind der Geschichte und
Zivilisation Armeniens gewidmet, aber auch dem Genozid zu Beginn des 20.
Jh. Gezeigt werden Manuskripte, Keramik, Gemälde, Skulpturen, Möbel,
Teppiche... von der Antike (Ruinen von Ourartou) bis in die Gegenwart.
Wohnbau, 53 Avenue
Foch (Architekt Charles
Abella, 1939) Solche
Beispiele der Architektur zwischen den beiden Weltkriegen wie hier, die
einen Kompromiss zwischen Modernismus (in den doppelstöckigen Fenstern
und dem Spiel der Baukörper in der obersten Etage) und Neoklassik
(Steinfassade) suchten, sind seit dem Siegeszug der Ideen der modernen Bewegung der Architektur in Vergessenheit geraten.
(Nach
rechts in die Avenue Poincaré bis zum Platz Victor-Hugo. Dann links...)
(kürzlich
wiedereröffnet) Musée Dapper, 35 rue Paul Valéry (Metro Victor-Hugo)
(Tel. 01 45 00 01 50, geöffnet 11.00-19.00, zwischen zwei Ausstellungen
geschlossen) Das
Museum organisiert wechselnde Ausstellungen
zur traditionellen Kunst des vorkolonialen Schwarzafrika. Es gehört zur
Stiftung Dapper, die 1983 in Amsterdam gegründet wurde und deren Ziel es
ist, Studienreisen, wissenschaftliche Untersuchungen und Veröffentlichungen
über die Zivilisationen Schwarzafrikas zu fördern. (Dapper war ein
Humanist, der gegen 1635 Amsterdam geboren wurde und der Bücher über
Afrika verfasst hat). Eine Bibliothek ist nach Vereinbarung zugänglich.
Das Museum erhielt Ende 2000 geräumigere, von Alain Moatti umgebaute Räume. Es will sich mehr und mehr zu
einem Kulturbereich wandeln, in dem Vortragsveranstaltungen, Konzerten
oder Filmvorführungen zur Begegnung einladen, "damit man in der
Gegenwart zeitgenössischen Künstlern und anderen Kulturen begegnet"
(Christiane Falgayrettes-Leveau) Das Museum ist mit einem
jährlichen Budget von etwa 1 Million Euro finanziell selbständig.
(Auf der
gegenüberliegenden Seite des Platzes Victor-Hugo...)
36- Caserne
de pompiers, 8 rue
Mesnil (Architekt Robert Mallet-Stevens, 1936) Anders
als bei der luxuriösen Feinarbeit der Stadtresidenzen, die er gewöhnlich
baute, hat Mallet-Stevens mit dieser Feuerwehrkaserne
eine "eminent orthogonale" Architektur geschaffen, die einem
doppelten Maßstab folgt : im unteren Teil reiht sich der Bau in die
Horizontale des Nachbarhauses ein. Die oberen Etagen aber erheben sich in
die Vertikale, als Zeichen für ein Gebäude der Staatsgewalt (Die Pariser
Feuerwehr ist der Armee zugeordnet). Die Balkone des Hochhausbereichs sind
sehr abgesetzt, denn die "Fassade insgesamt steht im Licht",
nicht nur "ein paar grafisch wirkende Gesimse"
Associations du
16è
Bürgervereinigungen im 16. Arr.
Rathaus des 16. Arr. Pierre-Christian Taittinger (DL), 71 Avenue Henri-Martin, 75
775 Paris cedex 16, Metro Pompe, Tel. 01 40 72 16 16
Das 16. Arr. in Zahlen
Statistik der Volkszählung
von 1990
Erhebung des l'INSEE im 1. Quartal |
Zahlen
für den
16. Bezirk (Arrondissement) |
Zahlen
für Paris |
Zahlen
für den Großraum Paris
|
Gesamtbevölkerung |
169 931 |
2 151 245 |
9 316
656 |
Einwohner
nach Alter (in %)
0-19 Jahre
20-39 Jahre
40-59 Jahre
60-74 Jahre
+ 75 Jahre |
18,2 28,8 26,3 15,7 11,1 |
18,6 35,9 24,7 12,2 8,5 |
25,5 33,8 24,7 10,2 5,7 |
Familien
(Ehepaare und Kinder)
davon Kinder
Einzelhaushalte (in % der
Haushalte)
Zahl der Personen pro Haushalt |
115 308 40 212 48,9 1,98 |
1 423 932 491 292 49,8 1,92 |
7 486 068 2 920 272 33,2 2,41 |
Beschäftigtenquote
(in %)
davon arbeitslos |
52,2 6,7 |
60,9 9,7 |
62,5 9 |
Die
Haushalte in sozialer und beruflicher Hinsicht (nach
dem Haushaltsvorstand) (in %) selbständige Landwirte
Handwerker,
Handeltreibende, Leiter von Betrieben
Leitende Positionen in geistigen Berufen
Mittlere Angestellte und Beamte
Angestellte
Arbeiter
Rentner, Pensionäre
Andere (Schüler,
Studenten, Familienangehörige) |
0,1 9
28,1 8,8 9,7 5,4 25 13,9 |
0 5,5
23,4
13,9 13,8 10,5 23,4 9,4 |
0,1 5,3
18,4 16,3 14,2 17,4 22,3 6,0 |
Status der
Wohnraumbelegung
durch die
Haushalte (in %)
Selbstgenutztes Wohneigentum
Mieter
Kostenlose Wohnraumnutzung
Wohnungen ohne Komfort
___ (ohne Bad und Innen-WC ) |
35,7 52,1 12,2 8,2 |
28,3 63,0 8,7 8,1 |
40,2 54,0 5,8 3,9 |
Haushalte ohne Auto
(in %)
Berufstätige, die in Paris arbeiten
___ (bei Großraum Paris am
Wohnort) |
41,4 73,9 |
53,7 72,9 |
34,5 33,9 |
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das Leben im örtlichen Umfeld, mit guten Adressen auch zu den
wirtschaftlichen Aktivitäten im Viertel. |