Rund um den Boulevard
Richard-Lenoir
(Ausgangspunkt
Metrostation
République oder Oberkampf oder Parmentier) 1- Rue de la
Pierre-Levée. Die
„Strasse des gehobenen Steins“
erhielt ihren Namen nach einem Menhir, den man bei ihrem Bau im Jahr 1782
hier fand: Von 1810 bis 1825 wurde sie wegen ihres schlechten Rufs
polizeilich geschlossen. Heute ein Beispiel für die Pariser Bauweise um
1830-1840:
Nr. 15 ist das Haus Kurz in neoklassischem Stil Die
Häuser Nr. 8 und 13 werden von der Firma "Porcelaine de Paris"
belegt: die Werkstatt unter dem Glasdach des Hofs ist typisch für das
Viertel. Hausnr.
4: Keramikmanufaktur
von 1833. Sédille baute hier 1884 Werkstätten. In der einstigen Fabrik
hat jetzt die französische Sektion von Amnesty International ihren Sitz.
2-
Boulevard
Richard-Lenoir Der Saint-Martin-Kanal wurde 1826 fertiggestellt und bereits 1860 von Haussmann gedeckelt.
Der Präfekt des Departement der Seine erinnerte sich daran, dass der
Kanal 1848 für die Aufständischen des Faubourg Saint-Antoine eine
Verteidigungslinie gebildet hatte. Außerdem vermied er so den schwierigen
Bau einer Brücke auf dem Niveau des neu angelegten Boulevard Voltaire.
Haussmann legte den Kanal 6 m tiefer, bevor er ihn überdeckte. Dann
verschönerte er den zentralen Teil des neuen Boulevard mit 15 Squares (Stadtgärten),
die Davioud
entwarf (dem Architekten des Theaters am Châtelet-Platz und des
Saint-Michel-Brunnens). Nur noch die beiden Squares Richard-Lenoir und Bréguet-Sabin
sind von diesen rechteckigen und mit Springbrunnen versehenen Gärten im
französischen Stil übrig geblieben. Der neue Boulevard wurde nach zwei
Industriellen benannt, die 1802 in dem Quartier eine Baumwollspinnerei
gegründet hatten, den Herren Richard und Lenoir. Nach 1920 verkam der
Boulevard immer mehr, immer mehr Parkplätze entstanden, schließlich
wollte in der 1960er Jahren sogar eine Stadtautobahn aus ihm machen. 1994
wurde der Boulevard Richard-Lenoir dann erneuert: Landschaftsarchitekten
entwarfen drei Stege, die neue Gartenanlagen begrenzen, weiter Brunnen,
Wasserspiele, Plätze für das Boule-Spiel und Kinderspielplätze. Das
Stadtmobiliar griff auf die Kandelaber und die Bänke von Alphand
zurück, ergänzt durch quadratische schmiedeeiserne Einfassungen um die Bäume
herum (Landschaftsarchitekten David Mangin und Jacqueline Osty).
(Nach
rechts in die rue Crussol, nach links in die rue Amelot : dann steht man
vor dem...) 3- Cirque d'hiver, 110 rue Amelot (www) (Architekt Hittorff,
1852) Der Bau des
Winterzirkus von
1852 stammt von Hittorf (dem Erbauer des Nordbahnhofs „Gare du Nord“).
Der „Napoleon-Zirkus“ lud von November bis April jeden Abend zu
Vorstellungen, wenn der Zirkus der Kaiserin an den Champs-Elysées
geschlossen hatte. Dar Bau trägt teilweise immer noch seine ursprüngliche
Farbgebung. Die beiden Statuen über dem Haupteingang stellen „die
Amazone“ und den „Krieger“ dar.
Wenn
man weiter der rue Amelot folgt und dann nach links in die Passage Saint-Sébastien
einbiegt, trifft man auf mehrere Graffitigedichte
(Pochoirs) von Miss Tic
(www, www) (Nr. 1 b
(bis), und ganz am Ende). Man erreicht den Boulevard auf Höhe des Square
Richard-Lenoir von Davioud.
4- Altersheim,
61 bd Richard-Lenoir (Architekten Bernard Bourgade und Michel
Londinsky, 1984) In
der Absicht, die Kontinuität mit dem zu wahren, was sie vorfanden, haben
die Architekten den großen halbrunden Giebel des Vorgängerbaus
integriert. Sie haben ihn wie das Portal eines klassischen Stadtpalais
benutzt, indem sie auf jeder Seite einen Bau errichteten. Die
Zusammenfassung der Fenster in der zweiten und dritten Etage erinnert an
die einstigen „Nobeletagen“, indes die Fenster darüber wie
Dachluken wirken.
Wen
man nun den Boulevard überquert,
dann in die rue Moufle und links in die rue de l'Asile Popincourt einbiegt: Graffittigedicht
von Miss Tic bei Hausnr. 5 b (bis.)
Von
hier aus kann man auch in Richtung Ménilmontant mit einem Rundgang zur modernen
Architektur fortsetzen
oder aber, wie nachstehend, beschrieben. Richtung
Bastille weitergehen
Nach
dem Rückweg über die rue Pelée nimmt man die rue Saint-Sabin:
bei Hausnr.° 62
sollte man einen Blick durch das Loch der Tür der ehemaligen Poststation
werfen, das derzeit von den „Restaus du cœur“ belegt wird : das große
metallene Fenster soll einer Verbreiterung der rue Pelée weichen.
Nun erreicht man die rue Amelot. Die Treppen rechts führen zum Boulevard
Beaumarchais. Die schmale rue Clotilde de
Vaux trägt den Namen (ebenso wie in
der Mitte des Square auch eine Statue) jener jungen, 1815 geborenen Dame,
die mit 30 Jahren starb, ohne sich je entschließen zu können, in die
Liebe einzuwilligen, die ihr der Philosoph Auguste Comte entgegenbrachte.
Hausnr. 43 der rue Amelot Graffiti von Miss Tic.
Wieder zurück über den Boulevard Richard Lenoir und von da in die rue
Daval gegenüber: rechts bei Hausnr. 12, war einst der Zugang zum Hof „cour
Damoye“, jetzt
verlassen, sogar von seiner Kaffeerösterei.
Das Bastille-Viertel
(le quartier de la Bastille)
5- Der Arsenal-Hafen (www) (Metro Bastille)
(Tel. 01
42 39 15 00) Das ehemalige Bassin an der Festungsmauer Karls V. aus dem 14. Jh. ist
heute ein Jachthafen. Sein Name erinnert an die ehemaligen Kanonengießerei
nebenan (dort, wo heute die Bibliothek gleichen Namens
liegt, siehe
das 4. Arr.).
Den Garten entlang der Quais erreicht man über den „Boulevard de la
Bastille“. Ein Fußgängersteg führt über den Hafen.
Kreuzfahrten auf
dem Kanal Saint-Martin : Canauxrama, 50 boulevard
de la Bastille (www) (Tel. 01 42 39 15 00) (Abfahrtszeiten täglich 9.45 und 14.30) Die Kreuzfahrt in Richtung la
Vilette (Bassin oder Park) schließt eine neuartige Animation unterhalb des
Boulevard Richard Lenoir ein, Lichtechos
(Echos de
lumières) : der Japaner Keiichi Tahara hat im Bereich zwischen der
rue du Chemin Vert und der rue Oberkampf auf einer Länge von 600 Metern
Detektoren installiert, die bei der Vorbeifahrt der Boote die Projektion von
Regenbögen auslösen
6- Der Bastille-Platz Über die Tragweite der Ereignisse von 1789 hinaus hat der Name des Platzes
eine symbolische, ja mythische Bedeutung angenommen: so nehmen zum
Beispiel gewerkschaftliche Demonstrationszüge von hier ihren Ausgang und
ziehen zu den Plätzen der République und Nation.
Am 14. Juli 1789 erzwangen 600 Aufständische aus dem Faubourg
Saint-Antoine (der Antonius-Vorstadt) die Kapitulation der Festung, die
ein Waffen- und Pulverdepot und ein Symbol königlicher Willkür war.
Damals gab es nur noch 6 Häftlinge, aber das Gefängnis hatte zuvor berühmte
Gefangene gesehen, etwa Voltaire oder Sade, die auf Haftbefehl (lettre de
cachet) hier festgehalten wurden. Nach dem Sturm auf die Bastille, der
etwa hundert Tote gekostet hatte, stand ein gewisser Palloy am Anfang der
Zerstörung der Bastille:, er stellte aus den Steinen Modelle her und aus
den sonstigen Materialien der Festung Schmuckgegenstände.
Vor
Hausnr. 49 der Avenue
Henri IV markieren Pflastersteine
auf der Strasse den Umriss von drei der acht Rundtürme der einstigen
Bastille aus dem Jahr 1370. Die von einem breiten Graben umgebene Festung
bewachte eines der 11 Stadttore, die den Zugang nach Paris gewährten, und
schützte so den Osten der Stadt mit der königlichen Residenz im hôtel
Saint-Paul. Napoleon stellte hier das 24 Meter hohe Gipsmodell eines
Elefanten auf, aus dem ein Springbrunnen werden sollte, es blieb das aber
nur bis 1847 stehen. Im Jahr 1830 entschloss man sich, eine Juli-Säule
zur Erinnerung an die Opfer der Juli-Revolution (siehe Inschrift), die
Louis-Philippe an die Macht gebracht hatte. Die Bronzesäule nach dem
Vorbild der Trajan-Säule in Rom erhebt sich über sich zwei Grabkammern.
Sie wird gekrönt von der Göttin der Freiheit der Freiheit,
die ihre Fesseln sprengt und zum Flug anhebt, in der Hand die Fackel der
Zivilisation. Das Viertel bildete die Kulisse für den Film „Chacun cherche son chat“
von Cédric Klapisch.
7- Die Bastille-Oper, 2-6 place de la Bastille, 12. Arr.
(www) (Metro Bastille) (Tel. 01 44 73 13 00, tagsüber zum Kartenverkauf geöffnet,
Führungen ab 10 Personen nach Vereinbarung über Tel. 01 40 01 19
70) (Architekt Carlos
Ott, 1989) Der Bau der neuen Bastille-Oper gehörte zu den „großen Planungen“ von
Staatspräsident François Mitterrand. Sie erstand am Platz der revolutionären
Ereignisse von 1989 im Pariser Osten aus Anlass der hundertjährigen
Wiederkehr der Revolution. Sie sollte auch zu einer Aufwertung der Hauptstadt im Osten
beitragen. Der kanadische
Architekt wollte es vermeiden,
einen Bau von „erdrückender
Monumentalität“ hinzustellen. Einerseits bestand seine Aufgabe darin,
die Bastilleoper einem Platz einzufügen, der im Lauf der Jahrhunderte nur
recht zufällig entstanden war. Andererseits sollte die „Volksoper“
nicht einschüchternd auf ein Publikum wirken, das man mit der Oper
vertraut machen wollte (in Wirklichkeit blieb es aber weitgehend bei dem
angestammten Publikum… obwohl die billigsten Plätze nur etwa 10 und 15
Euro kosten und jeder Platz mit ca. 100 Euro subventioniert wird. Das
gewaltige Bauvorhaben wurde in kleinere Volumina aufgeteilt, deren
Funktion von außen erkennbar ist (wenn auch nur aus größerer Entfernung):
die beiden Zuschauerräume sind halbrund, die Bühnenhäuser kubisch. Den
Zutritt gewährt ein großen Portal aus schwarzem Marmor, dessen massive Elemente gleichsam wie ein „großer Opernaufgang“ wirken. Das weitläufige
Foyer in weiß wird von zeitgenössischen Skulpturen geschmückt (Niki de
Saint-Phalle, Klein). Der große Zuschauerraum mit seinen 2700 Plätzen
ist in grauem Marmor und in Eichenholz gehalten. Er verfügt über eine
Doppelbühne, die zwei Vorführungen ermöglicht, ohne dass man die Bühnenbilder
abbauen muss, für die 9 Ausweichräume vorgesehen sind.
Das Bastille-Viertel Nach
der Eröffnung der Oper sind zahlreiche neue Boutiken, Cafés und
Restaurants entstanden. Das städtische Umfeld besteht aus einer Mischung
von verfallenden Häusern, von Altbauten, die wieder hergerichtet werden,
besonders seit der OPAH
- Plan zur Stadterneuerung des Faubourg Saint-Antoine in Kraft getreten
ist, und von Neubauten der 80er und 90er Jahre (sie können als postmodern
gelten, da die weißen, nüchternen Neubauten sich den vorhandenen Straßenverläufen
und ihrem Baubestand einfügen wollen). Dennoch haben
sie Kritik hervorgerufen, da sie zu einem Austausch der Wohnbevölkerung führen:
die neugebauten oder auch nur renovierten Wohnungen sind viel teurer als
die alten vernachlässigten Bauten, die faktisch eine Art „sozialer
Schutzzone“ darstellten. Selbst die Sozialwohnungen garantieren
keineswegs den Verbleib der bisherigen Bewohner. Daher rührt das
Unbehagen, das sich in der Bildung zahlreicher Bürgerinitiativen zum
Schutz des traditionellen sozialen Umfelds ausdrückt.
Schon zu
Beginn des 19. Jh. war die rue de
Lappe (8) belebt von den „
bals musettes“, vom Akkordeonspiel der Leute aus der Auvergne und
italienischer Einwanderer: der Balajo (Ball bei Jo), 1936 von der
Mistinguett eingeführt, existiert heute noch im Haus Nr. 9. Graffiti von
Miss Tic Haus Nr. 30.
Von
hier aus überquert man den Quellard - Hof oder die „Louis Philippe“ -
Passage bis man zur „Thiéré - Passage“ kommt,
die erweitert und mit Neubauten versehen wurde. Fortsetzung über die
Taillandiers - Passage die an der rue des
Taillandiers (9) mündet.
Hier trifft man
auf einen der Reibungspunkte zwischen der Stadtverwaltung und den
Einwohnervereinigungen, die das kaum bebaute Gelände als städtischen
Garten eingerichtet sehen wollen, wobei sie sich auf die neuen städtebaulichen
Grundsätze der Verwaltung berufen (Erhaltung des vorhandenen Wohn- und
Gewerbeumfeldes wie etwa der Kunst und Möbeltischlerei gegenüber der
Baulücke).
Verein : „Association
Onze de Pique“, Nr. 8 bd Lenoir, Tel. 01 43 38 55 09.
Graffiti von Miss Tic an Hausnr.
5 der „rue des Taillandiers“.
Zur
rue de Charonne weitergehen : Nr. 37 im
Hof rechts : Wohnbau von Christophe Lab
(1979).
Rejoindre la rue de Charonne : au n° 37 dans la cour à droite, logements de Christophe Lab
(1979).
10- Bei Hausnr. 26, trifft man auf die Lhomme-Passage: gepflastert, begrünt, belebt von Kunstgalerien und Handwerkern. Graffiti von Miss Tic hinten
rechts und unter dem Tor. Am Ende der Passage biegt man links in die
Avenue Ledru Rollin. An der Kreuzung mit der rue Charonne zeigt ein Café
noch sein Dekor von 1900. Hundert Meter weiter trifft man in der rue de
Charonne bei der Nr. 53 (links) auf ein Stadtpalais von 1660, das sich
hinter einem Neubau verbirgt.
Man kehrt um und nimmt dann links
die rue Keller, in der man auf mehrere
Graffitis von Miss Tic trifft: an Hausnr. 22, dann am Eingang zur ersten
Passage rechts, (passage Bullourde), sowie in der rue Keller bei der
Nr. 36.
Weiter bis zur bekannten rue de la Roquette, einer sehr belebten
Einkaufsstrasse (begrünter Hof bei der Nr. 75)
11- Links, an der
Kreuzung mit der rue du Commandant
Lamy befindet
sich jetzt an der Stelle der
Kirche Notre-Dame d'Espérance eine Baustelle für Wohnungen und andere Einrichtungen der Kirchengemeinde. Die Kirche war 1928 in
einem nüchternen Art Déco erbaut und ganz der Härte der Arbeitswelt
gewidmet worden (François Chaslin hatte wenigstens die fein gearbeitete
Fassade und den Glockenturm in die Neubauten integrieren und zur Erinnerung
erhalten wollen). Die neue Kirche „Notre-Dame
d'espérance“ stammt von Bruno
Legrand.
12- Beinahe gegenüber, bei der Hausnr.
60 beginnt die cité
de la Roquette. Das Haus Nr. 5, hinten links, wurde in die Denkmalliste
aufgenommen (Abb. gegenüber)
Von hier aus kommt man nun über die rue Sedaine (Hof bei Nr. 28)
zum Bastille-Platz zurück.
Man kann auch
Fortsetzen mit einem Rundgang durch den Faubourg Saint-Antoine.
Moderne Architektur zwischen Saint-Ambroise
und Oberkampf
(Start an der Metrostation Saint-Ambroise oder am Boulevard
Richard-Lenoir...) 22- Eglise
Saint-Ambroise, 71 bis boulevard
Voltaire (Architekt Théodore Ballu, 1869) Bei der "Ambrosiuskirche" handelt es sich um eine
großformatige Nachahmung der Romanik (Von da links in die rue Saint-Ambroise...)
23- Wohnungen und Gewerberäume, 25 rue Saint-Ambroise (Architekt Louis Miquel,
1965) Als ehemaliger Assistent von Le Corbusier hat der Architekt in Sichtbeton eine kleine „Cité Radieuse“ errichtet. Getreu den Grundsätzen des
Funktionalismus wird die Bestimmung jeder Etage in der Architektur
sichtbar: das Erdgeschoss ist eine Ausstellungshalle aus Glas (die
gewohnten Pfeiler werden vermieden), die Büros sind mit Sonnenschutz
versehen, die doppelstöckigen Wohnungen öffnen sich jeweils zu einer
Loggia (offener Balkon) (Abb.
gegenüber)
Wohnbau, 31 rue
Saint-Ambroise (Architekten Mario Heymann
und Roger Anger, 1969) Die
Architekten wollten den trostlosen Kästen der Nachkriegszeit entgehen. Sie
haben Wohnungen so aufeinandergestellt, als handelte es sich um Einzelhäuser,
was ein komplexes Spiel der Balkone hervorbrachte. Die Modernität ihrer
Architektur betonten sie durch den beabsichtigten „Kontrast oder auch
Konflikt mit der Umgebung, die sie nicht interessierte. (Abb. oben rechts).
Weiter
nach rechts in die rue Guilhem bis zur Gartenanlage des square
Maurice Gardette, der
1872 auf dem Gelände eines früheren Schlachthofs angelegt wurde, die
damals aus Gründen der Hygiene alle in la Villette zusammengefasst
wurden, .
24- Kinderkrippe (crèche), 56 rue
Saint-Maur (Architekt Christian Hauvette,
1990) Um
ein Gefühl der Geborgenheit hervorzurufen, hat der Architekt eine gekrümmte
Fassade entworfen, die an einen Korb oder an frauliche Rundungen erinnert.
Er verwendete Sichtbeton, nur unterbrochen von „Lichtbändern“.
Dagegen öffnet sich der Bau weit zur Gartenseite. Die geschwungene Linie
fügt den Bau in die Strasse ein, indem sie die unterschiedliche Anordnung
der angrenzenden Gebäude aufnimmt und die Fenster auf der linken Seite
mit dem Nachbarhaus verbindet. Der Sichtbeton zeigt seine Eigenschaften
offen in den Spuren
der
Verschalung "mit der
Absicht, dekorative Wirkung aus dem Werkzeugcharakter zu erzielen"
(Abb. gegenüber).
(Zurück über die rue Saint-Maur dann nach rechts in die rue
Oberkampf...)
25- Postamt
und 80 Wohnungen, 113 rue Oberkampf (Architekt Frédéric Borel, 1994) Absicht des Architekten war es, einen " urbanen Mikrokosmos zu schaffen,
eine homogene, zum umgebenden Quartier hin offene Landschaft", einen
"atypischen Ort, wo der Blick niemals Halt in der Anordnung der Baukörper
findet ". In der Tat erstaunen die Bauvolumina, die so entworfen
wurden, dass ein „freies Blickfeld zum Himmel sich weitest möglich öffnet“.
Die beiden Hochhäuser "schaffen einen Ruhepunkt in einer sehr tiefen
Parzelle und sondern sie von der Umgebung ab“. (Abb. gegenüber).
Beinahe
gegenüber bei Hausnr. 104 öffnet sich ein gepflasterter, begrünter Hof.
Die Restaurants an dieser Stelle der rue de Ménilmontant beleben sich gegen
Abend mehr und mehr.
Sozialer Wohnungsbau, 16 rue Moret (Architekt Jacques Lucan, 1996) Die
Absicht des Architekten bestand hier darin, dem Bau einen banalen, beiläufigen
Ausdruck zu geben, so dass er „in der Kontinuität der Strassen gar nicht
auffällt, um die so oft durch eine aggressive Architektur gestörten
Vororte“ in Ruhe zu lassen.".
(Rund um
die Metrostation Ménilmontant... ) Das
Oberkampf-Bad, 160 rue Oberkampf Das
kleine Bassin in
L-Form wird durch ein Gewölbe aus Glasbausteinen von 1880 überdacht. Das
Bad hat zusätzlich eine Sauna und ein arabisches Bad (hammam).
Das Edith Piaf-Museum, 5 rue
Crespin-du-Gast (Metro Saint-Maur,
Ménilmontant) (Tel. 01 43 55 52 72, Besichtigung
nach vorheriger Vereinbarung täglich außer Freitag, Samstag und Sonntag von 13.00 bis 18.00) Seit 1977 zeigt der
Freundeskreis "Amis d'Edith Piaf" in einer Privatwohnung
zahlreiche Erinnerungsstücke an die Sängerin. Die beiden Räume bieten Gemälde,
Skulpturen, Kleidungsstücke und vor allem auch die Kostüme von den
Auftritten. Die Schränke beherbergen noch viel mehr Dokumente wie zum
Beispiel Briefe, Fotos, Bücher, Schalplatten, Filme…
Von hier aus kann man
fortsetzen mit dem 20. Arrondissement in Richtung Ménilmontant.
Associations du 11è
(Bürgervereinigungen im
10. Arrondissement)
Mairie du 11è
(Bürgermeisteramt
des 10. Arrondissement)
Georges Sarre (MDC), place Léon Blum, 75 536 Paris cedex 11,
tel. 01 53 27 11 11 (Metro Voltaire) ("cedex" =
Postfach)
Das 11. Arrondissement in Zahlen
Statistik der Volkszählung
von 1990
Erhebung des l'INSEE im 1. Quartal |
Zahlen
für den
11. Bezirk (Arrondissement) |
Zahlen
für Paris |
Zahlen für
den Großraum Paris
|
Gesamtbevölkerung |
153 528 |
2 151 245 |
9 316
656 |
Einwohner
nach Alter (in %)
0-19 Jahre
20-39 Jahre
40-59 Jahre
60-74 Jahre
+ 75 Jahre |
17,9 39,2 24,1 11 7,8 |
18,6 35,9 24,7 12,2 8,5 |
25,5 33,8 24,7 10,2 5,7 |
Familien
(Ehepaare und Kinder)
davon Kinder
Einzelhaushalte (in % der
Haushalte)
Zahl der Menschen pro Haushalt |
97 236 32
584 52,4 1,85 |
1 423 932 491
292 49,8 1,92 |
7 486 068 2 920
272 33,2 2,41 |
Beschäftigtenquote
(in %)
davon arbeitslos |
64,2 11,5 |
60,9 9,7 |
62,5 9 |
Die
Haushalte in gesellschaftlicher und beruflicher Hinsicht (Haushaltsvorstand)
(%) selbständige Landwirte
Handwerker,
Handeltreibende, Leiter von Betrieben
Leitende Positionen in geistigen Berufen
Mittlere Angestellte und Beamte
Angestellte
Arbeiter
Rentner, Pensionäre
Andere (Schüler,
Studenten, Familienangehörige) |
0 5,2 19,8 15,1 14,3 14,3 22 9,3 |
0 5,5 23,4 13,9 13,8 10,5 23,4 9,4 |
0,1 5,3 18,4 16,3 14,2 17,4 22,3 6,0 |
Status der
Wohnraumbelegung
durch die
Haushalte (in %)
Selbstgenutztes Wohneigentum
Mieter
Kostenlose Wohnraumnutzung
Wohnungen ohne Komfort
___ (ohne Bad und Innen-WC ) |
30,5 62,1 7,4 11,8 |
28,3 63,0 8,7 8,1 |
40,2 54,0 5,8 3,9 |
Haushalte ohne Auto
(in %)
Berufstätige, die in Paris arbeiten
___ (bei Großraum Paris am
Wohnort) |
61,3 72,2 |
53,7 72,9 |
34,5 33,9 |
Internetseiten zum 11. Arr. Mairie11.paris.fr
- Die Internetseite des Bürgermeisteramts informiert über die ökonomische
Aktivität und über die Vereine und Vereinigungen im Arrondissement. "Paris, mutations capitales" sur la Bastille (CNDP) -
(Paris, die wichtigen Veränderungen in der Hauptstadt) Pädagogische
Unterstützung durch Video : Übungen, weitere Informationen über das Bastille-Viertel
und den Pariser Osten (als pdf - Datei). |